„Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“ Matthäus 18, 20
In diesem Jahr finden in St. Georgen am Kreischberg wieder Passionsspiele statt. Dabei steht ein besonderes Jubiläum an, denn die Spiele sind seit 1922, also seit 100 Jahren, belegt. In den 1920er und 1930er Jahren fanden sie auf einem Feld im Ortsteil St. Lorenzen statt. Durch den Ausbruch des 2 Weltkriegs kam die Tradition allerdings zum Erliegen. In den 1990er Jahren wurden die Passionsspiele vom örtlichen Theaterverein wiederentdeckt und wiederbelebt. Der historische handschriftliche Kurrenttext wurde transkribiert und in einer modernisierten Neufassung auf die Bühne gebracht. Seit 1998 wird die Passion Christi in mehrjährigen Anständen inszeniert und hat sich inzwischen als erfolgreiche Kulturveranstaltung in der Region etabliert.
In diesem Jahr gibt es einen Generationenwechsel, denn erstmals führt Zoe Hauer, seit ihrer Jugend selbst an den Spielen beteiligt, Regie. Sie hat den Traditionsstoff noch einmal bearbeitet und setzt zum 100-jährigen Jubiläum die allegorischen Figuren der sieben Todsünden ein, eine Hommage an die Blütezeit des historisches Volksschauspiels. Unterstützt wird sie von einem Organisationsteam, dass sich aus Routiniers und jungen Mitstreiterinnen und Mitstreitern zusammensetzt. Nachdem die Passion 2017 in der Kreischberghalle zu sehen war, wandert sie nun wieder an ihren angestammten Platz vor der Pfarrkirche St. Georgen.
Regie: Zoe Hauer
Bühnenbild: Gernot Jungmeier und Peter Stock
Eine Veranstaltung des Theatervereins St. Georgen
Über Zoe Hauer
Zoe Hauer stammt aus der Gemeinde St. Georgen, studiert in Wien Theater-, Film- und Medienwissenschaft und hat bereits Theaterluft geschnuppert, z. B. im Theater an der Josefstadt oder im „Dschungel Wien“, im „teatro“ in Mödling oder auch bei der Lungauer Kulturvereinigung. Eine Gaunerkomödie aus ihrer Feder wurde 2021 vom Theaterverein uraufgeführt.
Als Zuschauerin bei den Passionsspielen 2005 wuchs der Wunsch, selbst dabei zu sein. Seither stand sie jedes Mal in unterschiedlichen Rollen auf der Bühne, nun führt sie selbst Regie und hat den Traditionsstoff dafür neu bearbeitet:
„Vor allem als junge Frau stößt es einem manchmal sauer auf, dass im klassischen Passionsspiel Frauenfiguren eher hintangestellt werden. Zum hundertjährigen Jubiläum der St. Georgener Passion sollen diese darum sichtbarer gemacht werden. Im Lukasevangelium steht zum Beispiel, dass sich im Gefolge Jesu Christi auch viele Frauen befunden haben, was auch wir in der Inszenierung aufgreifen wollen. Vor allem, weil Papst Franziskus Maria Magdalena schon im Jahr 2016 auch in den Apostelstatus erhoben hat, was leider kaum jemand weiß.
Immer noch werden Frauen im Katholizismus nur allzu oft für ‚sündig‘ befunden, weil Eva, der ersten Frau, die größte Schuld an der Erbsünde zugeschrieben wird. Diese aus einer feministischen Perspektive höchstproblematische Sichtweise greifen wir für unsere Inszenierung aber nur allzu gerne auf, um mehr ‚Frauenpower‘ in die Passion zu bringen und stellen Christus mit den von Frauen dargestellten sieben Todsünden ganz spezielle Antagonistinnen gegenüber.
Diese Neuerungen werden wieder am alten Schauplatz vor der Kirche zur Aufführung gebracht. Damit wollen wir eine Brücke zwischen Tradition und Innovation schlagen.“
Termine
- Samstag, 23. Juli 2022: 18 Uhr – Premiere
- Sonntag, 24. Juli 2022: 15 Uhr
- Samstag, 30 Juli: 18 Uhr
- Sonntag, 31. Juli: 15 Uhr
- Samstag, 13. August: 18 Uhr
- Sonntag, 14. August: 15 Uhr
- Montag, 15. August: 15 Uhr
Tickets
- Vorverkauf: 16 €
- Vorverkauf ermäßigt: 13 €
- Tages-/Abendkassa: 18€
- Tages-/Abendkassa ermäßigt: 15€
*Ermäßigte Karten erhalten Kinder bis 14 Jahre und Gruppen ab 15 Personen.
Kartenvorverkauf bei allen Raiffeisenbanken und bei allen Verkaufsstellen von Oeticket sowie online auf www.oeticket.com.
In Kooperation mit McDonald’s Leoben