Der Karfreitag ist im Christentum Teil der sogenannten „Triduum Sacrum“, der Dreitagefeier zu Ostern. Diese beginnen mit der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag und erstrecken sich über den Karfreitag und den Karsamstag, den Tag der Grabesruhe des Herrn und enden mit der Feier der Auferstehung Christi in der Osternacht.
Am Karfreitag gedenken Christen der Kreuzigung Jesu, mit der er freiwillig die Sünden der Welt auf sich genommen hat. Deshalb ist der Tag für katholische und evangelische Christen der Höhepunkt des Kirchenjahres. Die Bezeichnung des Feiertags leitet sich vom althochdeutschen Begriff „kara“ ab, der so viel wie „Trauer“ oder „Klage“ bedeutet. Der Karfreitag wird auch als stiller oder hoher Freitag bezeichnet.
Geschichte
An diesem Tag wurde Jesus vom römischen Statthalter von Judäa, Pontius Pilatus, zum Tode verurteilt und auf Golgatha gekreuzigt. Diese Hinrichtungsform war in der Antike sehr verbreitet und entsprach dem römischen Recht. Nach den Evangelien sind auch andere zum Tode Verurteilte an demselben Tod wie Jesus gestorben.
Bis zum 4. Jahrhundert wurde während der Osternacht grundsätzlich sowohl dem Abendmahl als auch der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi mit kirchlichen Feierlichkeiten gedacht. Dokumentiert sind Feierlichkeiten bezüglich des Karfreitags seit zirka dem 2. Jahrhundert. Es wird jedoch vermutet, dass dieser Tag bereits kurz nach dem Tod Jesu Christi als Trauertag gesehen wurde. Der Feiertag wurde anfangs nur teilweise von der protestantischen Kirche anerkannt und gewann erst zirka ab dem 17. Jahrhundert an Bedeutung.
Brauchtum
Nach dem Glauben des katholischen Christentums wird am Karfreitag auf den Verzehr von Fleisch verzichtet. Ebenso ist es in vielen katholischen Kirchen gängig, dass die Orgel und Kirchenglocken am Karfreitag nicht läuten. Für gewöhnlich wird stattdessen mit sogenannten Ratschen (hölzernes Effektinstrument) zum Gottesdienst am Karfreitag gerufen. Gottesdienste beginnen in katholischen Kirchen häufig um 15:00 Uhr, da diese Uhrzeit als Todesstunde Jesu Christi gilt.
Auch in den evangelischen Kirchen ist es üblich, dass an diesem Tag die Kirchenglocken nicht erklingen. Desgleichen wird in evangelischen Kirchen weitgehend auf Altarschmuck wie Kerzen oder Blumen verzichtet.
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