Ebenso der 6. Slalom der Saison 2021/22 schreibt beachtliche Geschichten. Vor allem durch den Tiroler Manuel Feller, welcher „von der Couch“ aufs Podest stürmte – und wie!
Der Tiroler musste am Samstag den Kitzbühel-Slalom aufgrund eines positiven Corona-Tests aussetzen und hatte erst am Dienstag von der Behörde grünes Licht für einen Start bekommen. Es sei einfach schwierig, von der Couch auf so einen schweren Hang zu gehen, erklärte Feller.
Doch den Olympiastarter scheint nichts aufzuhalten. Infolgedessen, dass er nach dem ersten Durchgang nur den 28. Platz erreichte, riskierte der frisch aus der Quarantäne kommende im zweiten alles, schnappte sich mit einem Riesensatz die Bronzemedaille und rettete die Ehre von Österreichs Slalom-Herren beim Nightrace in Schladming. Damit ist Manuel Feller der mit Abstand beste ÖSV-Fahrer auf der Planai.
Die Goldmedaille sicherte sich als erster Deutscher in Schladming Linus Strasser, der von Rang sechs zum Sieg fährt. Für Strasser ist es der zweite Slalomsieg seiner Sportkarriere und der 3. Weltcupsieg gesamt. Mit 3 Hundertstel Vorsprung verwies der Deutsche den norwegischen Youngster und Sensationsmann Atle Lie McGrath auf den zweiten Platz. Auf Rang vier landete Henrik Kristoffersen (NOR/+0,42).

Der Skirennläufer Marco Schwarz, der sich im ersten Durchgang als einziger Österreicher neben Feller für den zweiten qualifizierte, musste sich schlussendlich mit dem 17. Rang zufrieden geben. Der Rest des Teams schied bereits im 1. Durchgang aus.
Mit den ganzen Umständen war das heute unglaublich schwierig. Nach dem 1. Durchgang habe ich mir schon gedacht: Das gibt’s ja nicht – fahrt’s mich raus. Ich will da gar nicht mehr rauf. Es war im Finale mit dem Rücken zur Wand. Der Lauf ist mir mehr gelegen, weil mehr Radius drin war. Die Nummer 3 war wieder nicht ideal – man hat gesehen, dass man mit höheren Nummern oben mehr ziehen konnte. Dass es so ausgeht – ein Wahnsinn. Mit der Aufholjagd – das war Wahnsinn. Dann war es top 10, Top 5. Und dann der Einfädler vom Führenden. Jeder kennt das in Schladming – wenn man da oben steht. Ich hab dann gewusst: Die Chance ist da. Aber man wünscht niemandem einen Ausfall – lieber bin ich schneller, als die anderen.
Manuel Feller