Zu seinem Runden beschenkt uns der Künstler mit einer neuen Single und irgendwie stecken wir alle in dem Lied mit drin. Joesi Prokopetz feiert im März 2022 seinen 70er.
Bekannt geworden ist das Kreativkraftwerk und begnadete Wortdrechsler in den 70ern mit dem aus seiner Feder stammenden Herrn Hofa und ließ sich zum einzigen Lynchopfer der österreichischen Pop Geschichte in dieselbe eintragen. Dann Watzmann, der liebe Augustin, Alfons Rädl und und und… mit Codo hat er die Liebe zurück auf die Erde gebracht und dem Zentralfriedhof nach 100 Jahren ein anderes Image verpasst. Das alles und viel mehr ist Joesi Prokopetz.
Und da sind noch seine Hitsingles aus den 80ern. Die Nr.1 Hits wie ‚Sind sie Single‘ und ‚Na guat daun net‘ sind Austro-Klassiker geworden und geblieben. Doch so vielfältig Prokopetz‘ Tun der vergangenen 70 Jahre auch ist, gibt es doch eine große Besonderheit, die das alles zusammenhält. Es ist der Röntgenblick des Künstlers, der die österreichische Seele durchleuchtet, die Bilder in sich speichert und dann in Form von Liedern, Bühnenstücken oder selbst sogar als Werbespot, auf die Leinwand wirft.
Da schaut her. Das sind wir. Ich, der Prokopetz und auch ihr, meine Landsleute!
Joesi Prokopetz
Mit 70 hat er sich und uns nun ein Packerl geschnürt. Seit Jahren wieder, aber es war wohl Zeit uns an uns selbst zu erinnern. „Da macht ma, da tuat ma“ ist ein Poprock-Song, der ganz offen zugibt, dass er nicht nur der Selbsterkenntnis auf die Sprünge hilft sondern auch zum laut Mitsingen einlädt. Ja, man ist der ewige Wurschtel und die Belohnungen sind dürftig. Ma hat’s ja gerne gemacht. Gibt gerne seine Zeit her. Wannst a Weh brauchst… Verwirrend nur, dass Herr Prokopetz ganz am Ende des Liedes zum Thema Zeit ein „aber i glaub i hab kane…“ noch ins Mikro flüstert. Es fehlt das Wörtchen „mehr“.
Gottseidank, denn mit 70 zu glauben keine Zeit mehr zu haben, ist irgendwie spooky und wir wollen definitiv nicht, dass der Mann die Segel streicht. Geschrieben haben das Lied Joesi Prokopetz/Fritz Schindlecker und der, ebenfalls bereits in den 70ern stehende und die Bühne rockende Carl Peyer. Musikalisch am Werken sind die Würdigen aus der Hall Of Fame des Austropop: Erich Buchebner am Bass, Thomas Eder Gitarre, Peter Barborik Drums und Ursula Gerstbach singt Chor.
Und es gibt ein Single-Cover! Anachronismus pur? Aber geh. MP3 und Streams hin oder her. So ein Plattencover kann halt durch nix ersetzt werden. Zum Cover gibt es einiges zu erzählen, aber das soll der Joesi wohl am besten selbst machen. Denn auch das kann er, besser als alle anderen.
In diesem Sinne: Happy Birthday, Herr Prokopetz!
In Kooperation mit McDonald’s Leoben