Und dieser größte Musikpreis in Österreich wurde Hubert von Goisern nicht von irgendwem, sondern von Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen überreicht. Der Musiker war sehr gerührt und bedankte sich mit Tränen in den Augen.
Mit 30 Jahren bekam er von seinem Großvater eine alte Harmonika geschenkt und machte das verstaubte Instrument zu seinem eigenen. In den 80er Jahren gründete er die Formation „Die original Alpinkatzen“. Aber die Zeit für so ein Projekt war noch nicht reif. Die Band wurde neu aufgestellt und der Titel „Ka Hiatamadl“ schloss ihm die Türen auf für das, was in der Volksmusik geht. Und was gar nicht geht war plötzlich nur mehr Gerede.
Dann war die Zeit wieder reif für etwas Neues. Die Schiffsreise der Donau entlang und wieder retour an die Nordsee. Immer wieder stiegen Musiker zu und man bot dem Publikum eine Klangwelt, die man so noch nicht gehört hatte. Hubert von Goisern war Kultur geworden.
„Ich mag mich musikalisch nicht gerne wiederholen. Da ist jeder anders gestrickt. Mir wird’s fad, wenn ich immer wieder dasselbe wiederhole.“
Hubert von Goisern
Volksmusik, Rock bis hin zu Jazz und World – Hubert von Goisern ist nur schwer einem Genre zuzuordnen. Als Versuch seinen Stil zu fassen, wurde die Bezeichnung „Alpenrock“ etabliert. Doch diese wird seiner Musik kaum gerecht, denn Hubert von Goisern hat stets über Grenzen hinweg gedacht und gewirkt – und das nicht nur in der Musik.
Die Verleihung des Lebenswerk-Amadeus wir wie folgt begründet:
„Die Vielfalt in seiner Arbeit, die diversen Einflüsse aus anderen Kulturen und die Botschaften, die er durch seine Musik vermittelt, machen Hubert von Goisern zu einem einzigartigen Künstler, der die österreichische Musik nachhaltig geprägt hat.“
Dietmar Lienbacher, Präsident des Verbands der Österreichischen Musikwirtschaft
Hubert von Goisern bewegte sich stets zwischen Tradition und Moderne, zwischen Volks- und Weltmusik. Durch die kritische Auseinandersetzung mit seinem Umfeld, dem stetigen Anecken und Entwickeln von kreativen, neuen Werken und Bühnenauftritten, schaffte er es aus dem Salzkammergut bis in die Welt. Auf diversen Reisen – von Kanada, den Philippinen bis nach Tibet – sammelte der vielseitig begabte und engagierte Musiker Eindrücke und nahm kulturelle Einflüsse und Musikstile auf. All dies vereinte er in seinen eigenen Arbeiten und schaffte einen ganz eigenen, für Österreich völlig neuen Stil.
Im Jahre 2011 brach sein Lied „Brenna tuats guat“ alle Rekorde und schaffte es nicht nur auf Platz 1 der österreichischen, sondern auch in die deutschen Charts. In seinen Texten vermittelt er vor allem Weltoffenheit und Einheit aller Menschen.
Darüber hinaus hat der Künstler 2018 einen Kulturpreis ins Leben gerufen, mit dem er jährlich Musiker:innen unterstützt, deren Schaffen Förderung verdient. Die finanzielle Unterstützung soll die Preisträger:innen ermutigen, ihre Arbeit fortzusetzen, ihre Kreativität auszuleben, die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen und andere zu inspirieren. So, wie er es selbst bis heute tut. Dieses Jahr ist der Künstler auch Mitglied im Komitee für das Kulturhauptstadtjahr im Salzkammergut. In diesem Rahmen kuratiert er verschiedene Programme und wird auch spontane Straßenkonzerte geben.
Über die Jahre sammelte Hubert von Goisern aber nicht nur viel Anerkennung, sondern auch zahlreiche Auszeichnungen für seine Werke. In der Vergangenheit hat er bereits sechs Amadeus Awards in verschiedenen Kategorien erhalten. Heuer wurde Hubert von Goisern für sein vielfältiges Schaffen und seine Initiativen – die weit über das Musikalische hinausgehen – ausgezeichnet.
Der Weltmusiker und Ausnahmekünstler erhält den Amadeus Austrian Musik Award für, wie Bundespräsident Dr. Alexander van der Bellen, der als Fan des Musikers den Preis überreichte, betonte, für sein „bisheriges“ Lebenswerk.
„Allein die Wahl des Künstlernamens zeigt schon eine gewisse Heimatverbundenheit. Obwohl Hubert von Goisern immer darauf bedacht war, das Fremde kennenzulernen. Er hat das Heimatverbundene mit dem Fremden so verbunden, dass ich nur sagen kann: alle Konzerte waren eine echte Bereicherung. Für mich ist es eine Freude und Ehre, an der Überreichung dieses Awards beteiligt zu sein. Aber es soll ein Award für sein vorläufiges Lebenswerk sein.“
Dr. Alexander Van der Bellen, Bundespräsident
„Was für eine Ehre. Es war schon so ein schöner Tag heute in Wien. Ich habe mich dann schon so auf heute Abend gefreut. Musik, oder das Reich der Musik, der Ozean der Musik ist ein Land, wo es keine Visa braucht. Es ist grenzenlos, da gibt es keine versperrten Flüchtlingsrouten. Da können alle kommen. Es gibt da keine Vorschriften und keine Einschränkungen. Natürlich gibt es Kategorien im Radio, aber es zwingt uns niemand, dass wir uns daranhalten.“
Hubert von Goisern
Der Musiker bedankte sich bei seinem gesamten Team, dass ihn all die Jahre auf seinem musikalischen Weg begleitet hatte. Sehr berührend war, als er sich mit Tränen in den Augen bei seiner Gattin Hildegard dafür bedankte, die den Mut hatte, mit ihm, als er noch nichts hatte und nicht so bekannt war, eine Familie zu gründen.
In Kooperation mit McDonald’s Leoben