Nach der Sommerpause wurde endlich wieder gespielt, getanzt und gesungen. Franz Posch lud am Samstag, dem 15. Oktober 2022, live um 20.15 Uhr in ORF 2 zur 175. Ausgabe der Sendung „Mei liabste Weis“ und erfüllte mit seinen Musikantinnen und Musikanten die volksmusikalischen Wünsche des Publikums live aus dem Stadtsaal in Bruck an der Mur in der Steiermark.
Seit 34 Jahren Moderator der Volksmusiksendung „Mei liabste Weis“ und damit einer der am längsten dienenden Moderatoren des ORF beherrscht der ehemalige Musik- und Sportlehrer 20 Instrumente. Franz Posch erzählt mit einem Lächeln, dass er ein Vollblutmusikant und nur ein „wenig Moderator“ bei der „Liabsten Weis“ ist.
„Es wurde bei uns immer live gespielt. Playback haben wir nie gehabt“
Franz Posch
Die Sendung hat es sich von Beginn an auf die Fahnen geschrieben, die unterschiedliche Musizierweise der Volksmusikgruppen in den österreichischen Regionen auf lebendige Weise hörbar und sichtbar zu machen. Die Sendung zeigt österreichische Volkskultur und macht die Zuseherinnen und Zuseher stolz auf die wunderbaren Traditionen dieses Landes.
„Früher haben sich die Leute für den Dialekt geniert, heute schreiben die Jungen ihre SMS im Dialekt“.
Franz Posch
Wie immer führt Franz Posch die Österreicherinnen und Österreicher durch die Region, die er im Vorfeld bereits erkundet hat.
Mit der Nachtwächterin Helga Papst entdeckt er zur späten Stunde welche Rolle das Wasser in Bruck an der Mur spielt, wie sich die Menschen dort angesiedelt haben und wie man im 15. Jahrhundert gelebt hat und man hört auch die Geschichte über das Lederergassl, das früher als Schlupfloch in der Stadtmauer gedient hat.
Eine Floßfahrt auf der Mur mit anschließender Übergabe des Flößerbriefes darf natürlich nicht fehlen, und so erkunden Franz Posch und der Floß Peppi (Josef Standler von der Marinekameradschaft Prinz Eugen) die Mur. Schon im 15. Jahrhundert hat die Floßerei eine große Rolle gespielt.
Auch die Kulinarik kommt nicht zu kurz. Dafür schaut der Moderator Jungkoch Thomas Hollerer vom Gasthaus Ebner – Hollerer in Übelstein, über die Schulter. Bei den Juniorskills, den Lehrlings-Staatsmeisterschaften, hat er brilliert und wurde „Bester Kochlehrling 2022“. Für die „Mei liabste Speis“ zaubert er ein herbstliches Gericht mit Saibling und Kürbis, der Fisch wird natürlich selbst gefangen. Zu finden ist das Rezept in der ORF Nachlese und auf https://tirol.orf.at/tv/stories/3174568/ .
Ganz archaisch geht es weiter: Franz Posch erkundet die tiefste Stelle der Steiermark im Bergwerk Breitenau. Über 700 Meter unter der Erde wird hier der Rohstoff Magnesit abgebaut, ohne den es keinen Stahl, keinen Zement und kein Glas geben würde. Sogar die „Golden Gate Bridge“ in San Francisco wird vom Steirer Rohstoff zusammengehalten.
Bei der Erkundung unter Tage stößt Posch mit der Knappenkapelle Breitenau auch auf musikalische Edelsteine.
Auf dem Tanzparkett im Stadtsaal von Bruck an der Mur zeigt der Trachtenverein Rossecker zeigt, was er tänzerisch kann, und bezieht dabei auch Franz Posch und das Publikum mit ein. Franz Posch überreicht dem Leiter des Trachtenvereins Thomas Lang als Gastgeschenk die Noten für eine selbstkomponierte Polka Francisse mit dem Titel „Hoh Ruck, auf geht’s nach Bruck“.
Beendet wird die Sendung mit dem wunderschönen Lied „Hoamgeh’n“, das von den Schnodabixn sehr gefühlvoll präsentiert wird.
Die Gruppen der Sendung:
Die Rougler
Frisch, frech, fröhlich – unter diesem Motto vereinen „Die Rougler“ Musiker, die die Volksmusik als Basis und Wurzel ihres musikalischen Schaffens sehen. Streng nach dem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ wird Altes genutzt, um Neues daraus zu entwickeln.
Fuchsbartl – Banda
Seit mehr als 35 Jahren spielen die Vollblutmusikanten Musik mit Herz und ohne Strom. Sie verstehen es, den authentischen Klang der steirischen Volksmusik zu Gehör zu bringen. Ob Wirtshaus-, Wilderer-, Liebes- und almerische Lieder oder Jodler – die Fuchsbartl-Banda hat alles auf Lager.
Kobenzer Streich
Die „Kobenzer Streich“ ist eine Musikgruppe aus dem Murtal, bestehend aus jungen Musikerinnen und Musikern, die seit mehr als 15 Jahren gemeinsam musizieren. Einige Stücke werden von Elisabeth Koval genau für die Kobenzer Streich komponiert und zugeschnitten, viele Lieder stammen aus der Feder des Kobenzer Komponisten Fritz Schicho.
Schnodabixn, begleitet von „4 Buam“
Drei redselige Musikantinnen aus der Süd- und Weststeiermark. Weil ständiges Tratschen beim Musizieren auf Dauer aber doch störend wäre, muss eben stattdessen zwischendurch gesungen werden. Ihr Repertoire besteht größtenteils aus humorvollen Liedern, enthält aber auch Titel aus dem ruhigen und geistlichen Liedgut. Begleitet werden sie von den „4 Buam“, die aus unterschiedlichen Teilen der Steiermark kommen.
„Mei liabste Weis“ ist eine Produktion des ORF-Landesstudios Tirol.
Regie: Christoph Bloeb
Redaktion: Christina Geisler
Moderation: Franz Posch
Mir persönlich liegt die Sendung „Mei liabste Weis“ sehr am Herzen, da es eine der Sendungen ist, wo noch echte Volkmusik gespielt wird. Und sie ist trotzdem oder gerade deshalb sehr erfolgreich. Dafür verantwortlich ist sicher auch der sehr authentisch wirkende Moderator Franz Posch. So bodenständig wie in der Sendung ist er auch privat.
Ein herzliches Dankeschön an den Trachtenverein D`Rossecker Bruck mit Thomas Lang an der Spitze und ihrem Team, dass sie diese Sendung der „Mei liabste Weis in die Hochsteiermark nach Bruck gebracht haben.
In Kooperation mit McDonald’s Leoben