Sieben Jahre ist es her, seit der Startschuss zur Grundsanierung des Grazer Dom gegeben wurde. Heute erstrahlt die Kathedrale der Steiermark, als eines der kunsthistorische bedeutsamsten Bauwerke der Landeshauptstadt, in neuem Glanz. Gemeinsam mit dem kaiserlichen Mausoleum, der Burg und dem Priesterseminar bildet der Grazer Dom die „Stadtkrone“ von Graz.
Kurzer geschichtlicher Einblick
Kaum eine Kirche in Österreich hat eine derartig wechselhafte Geschichte wie der Grazer Dom. Vor 850 Jahren wurde der Standort erstmals als Kirche zum Heiligen Ägydius, urkundlich genannt. Später war sie im Besitztum des steirischen Herzoges, welcher die Hofkirche durch einen Übergang mit der Grazer Burg verbinden ließ.
Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche durch die Jesuiten zur Ordenskirche und erhielt ihre prachtvolle barocke Innenausstattung. Durch die Aufhebung des Jesuitenordens diente die Kirche als Grazer Pfarrkirche, wobei jene durch die Verlegung des Bischofssitzes von Seckau nach Graz zur Kathedrale der steirischen Diözese wurde.
TV-Dokumentation im Laufe der Jahrhunderte
Regisseur Günter Schilhan und Kameramann Erhard Seidl erzählen in einem Film die wechselhafte Geschichte der Ägydiuskirche und stellen ihre Kunstschätze vor. Sie erweisen Einblicke in die aufwendigen Renovierungsarbeiten, bei denen einige Überraschungen zum Vorschein traten.
Über mehrere Jahre begleitet das Filmteam die Arbeiten und zeigt erstmals anhand von Computeranimationen die Baugeschichte der heutigen Domkirche im Laufe der Jahrhunderte. Die Basis der Animationen bieten jüngste Bauforschungen über die Grazer Burg und den Dom.
Eindrucksvoll wurden Kameraaufnahmen aufgezeichnet, wobei unter anderem der Dom mitsamt seinen Schätzen sowie das größte Tafelbild Mitteleuropas oder das „Gottesplagenbild“ an der Außenmauer zu sehen sind. Außerdem bilden das kaiserliche Mausoleum, das Priesterseminar mit dem Diözesanmuseum und das Diözesanarchiv sowie die Dommusik einen weiteren Teil des Filmes ab.
Die umfangreichste Renovierung seit Aufzeichnungsbeginn
2017 wurden die ersten Arbeiten im Außenbereich des Doms begonnen und schließlich von 2019 bis 2021 das Landhaus, das Presbyterium und die Seitenkapellen restauriert.
Nach diesen Arbeiten wurde zwei Jahre lang an der Orgel gearbeitet, um den „neuen“ Dom mit vollem Klang zu füllen. Hierzu wurden 1.000 Orgelpfeifen entfernt und entweder restauriert oder durch neue ersetzt. Insgesamt wurden über 4.000 Orgelpfeifen gestimmt und restauriert. Nebst diesen wurden sämtliche Kunstwerke und der Altarraum neugestaltet.
Insgesamt wurden 6,5 Millionen Euro investiert welche durch den Bund, Land, Stadt, Diözese, Dompfarre und viele großzügige Spender*innen finanziert wurden.
Mit der Fertigstellung und der Weihe der Orgel im Rahmen eines Festgottesdienstes am 26. November 2023 gilt die umfangreiche Renovierung als abgeschlossen.
„Der Grazer Dom in neuem Glanz“
Sendetermin: „Österreich-Bild“, Sonntag, 21. Jänner 2024, 18.25 Uhr, ORF 2
Gestaltung: Günter Schilhan – Kamera: Erhard Seidl
Eine Produktion des ORF Steiermark
Die Sendung kann man noch bis 28.1. in der ORF Mediathek nachgesehen werden.
In Kooperation mit McDonald’s Leoben