Im Interview erzählt Frau Hansmann, warum sie sich für diesen mutigen Schritt entschieden hat, welche Herausforderungen sie meistern musste, und was sie an ihrem neuen Beruf begeistert.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich nach 21 Jahren in der Gastronomie einer neuen Herausforderung zu stellen?
Nach so vielen Jahren in der Gastronomie hatte ich das Gefühl, dass es Zeit für eine Veränderung war. Ich wollte einen Beruf, der mir neue Perspektiven bietet und strukturiertere Arbeitszeiten hat. Die Idee, etwas völlig Neues zu machen, hat mich gereizt – und die Eisenbahnbranche erschien mir spannend und passend.

War es für Sie eine leichte Entscheidung, nach einem Leben in der Gastronomie – seit Ihrem 16. Lebensjahr – einen neuen Weg einzuschlagen?
Nein, ganz und gar nicht. Die Gastronomie und der Tourismus waren über zwei Jahrzehnte mein Zuhause, und ich habe diesen Beruf immer mit Leidenschaft ausgeübt. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich etwas Neues lernen und mich neuen Herausforderungen stellen möchte. Die Entscheidung war eine Mischung aus Aufregung und Unsicherheit – aber meine Familie hat mich bestärkt, diesen Schritt zu wagen.
Was hat Sie dazu bewegt, sich bei der Steiermark – Bahn zu bewerben?
Ich wollte in eine Branche wechseln, die sowohl Stabilität als auch spannende Herausforderungen bietet. Die Eisenbahn hat mich fasziniert – vor allem die Verantwortung, große Maschinen zu steuern und die Sicherheit der Fahrgäste oder Fracht zu gewährleisten. Die Steiermark – Bahn hat mich mit ihrem Ausbildungsangebot überzeugt, und die Möglichkeit, dort eine neue Karriere zu starten, war ideal für mich.

Wie hat Ihre Familie reagiert, als Sie ihnen erzählt haben, dass Sie Zugführerin werden möchten?
Überraschung war auf jeden Fall dabei! Aber meine Familie hat mich immer unterstützt, und als sie gemerkt haben, dass ich diese Entscheidung wirklich ernst meine, haben sie mich bestärkt. Sie fanden es mutig, mit über 40 noch einmal ganz neu anzufangen, aber sie wussten auch, dass ich mich dieser Herausforderung gewachsen fühle.
Würden Sie die Ausbildung zur Triebfahrzeugführerin wieder machen? Empfehlen Sie sie anderen?
Definitiv ja! Es war eine wirklich gute Entscheidung. Die Ausbildung war intensiv, aber ich habe viel gelernt und fühle mich in meinem neuen Beruf wohl. Ich würde es jedem empfehlen, der sich verändern möchte und einen verantwortungsvollen, technisch orientierten Job sucht – egal, in welchem Alter.

Welche Hürden gab es bei der Ausbildung, und würden Sie diesen Schritt wieder gehen?
Die größte Herausforderung war das komplett neue Fachwissen – von Signaltechnik bis Fahrphysik. Auch der Wechsel von einem kunden- und betriebswirtschaftlich geprägten Job im Tourismus zu einem eher technischen Beruf war anfangs eine Umstellung. Aber ich habe mich Schritt für Schritt eingearbeitet, und heute kann ich sagen: Ja, ich würde diesen Weg jederzeit wieder gehen.
Wäre eine weitere Umschulung für Sie denkbar?
Im Moment fühle ich mich in meinem neuen Beruf sehr wohl, aber ich bin grundsätzlich offen für Weiterbildungen oder Spezialisierungen innerhalb der Eisenbahnbranche. Eine zweite Umschulung in einen komplett anderen Bereich würde ich aber vermutlich nicht noch einmal machen.
Welche Eigenschaften braucht man als Triebfahrzeugführerin?
Man muss konzentriert, verantwortungsbewusst und stressresistent sein, denn man trägt eine große Verantwortung für die Sicherheit der Fahrgäste und die Pünktlichkeit der Züge. Technisches Verständnis hilft natürlich. Außerdem braucht man eine gewisse Ruhe und Gelassenheit, um auch in herausfordernden Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Was macht diesen Beruf so besonders?
Definitiv die Freiheit und der strukturierte Arbeitsalltag. Es gibt keinen monotonen Büroalltag, sondern jeden Tag neue Herausforderungen. Außerdem macht es mich stolz, eine verantwortungsvolle Aufgabe zu haben – und natürlich, dass ich bewiesen habe, dass man auch nach über 20 Jahren in einem anderen Beruf noch einmal neu durchstarten kann.
Die Steiermark – Bahn bietet vielseitige Karrieremöglichkeiten für alle, die sich für den Bahnbereich begeistern. Ein inspirierendes Beispiel dafür ist Triebfahrzeugführerin Margit Hansmann, die in diesem Artikel ihren Karriereweg schildert. Doch sie ist längst nicht die einzige Frau, die bei der Steiermark – Bahn eine bedeutende Rolle spielt.

Ob als Triebfahrzeugführerin, Buslenkerin, Kranführerin, in der Disposition oder in zentralen Bereichen wie Rechtsabteilung, HR, Controlling, IT oder Infrastruktur – Frauen übernehmen bei der Steiermarkbahn verantwortungsvolle Aufgaben auf allen Ebenen. Sowohl die Leitung der Qualitätsabteilung als auch zahlreiche weitere Schlüsselpositionen liegen in weiblicher Hand – bis hin zur Geschäftsführung.
Die Steiermark – Bahn setzt auf Vielfalt und Chancengleichheit und bietet motivierten Menschen spannende und zukunftssichere Karrieremöglichkeiten im Bahnsektor. Aktuell werden erfahrene TriebfahrzeugführerInnen im Schienengüterverkehr sowie Fachkräfte in weiteren Bereichen gesucht.
Jetzt bewerben und die Weichen für die Zukunft stellen: steiermarkbahn.at/karriere
In der StB-Gruppe liegt der Frauenanteil bei 21,6 %.